Der Club MannyGreen in Würzburg ist geschlossen. Nicht allerdings, weil das noch junge Projekt schlecht läuft. Schlichtweg die Corona-Pandemie hat den Betrieb in die Knie gezwungen. So geht es den meisten Bars und Clubs in Deutschland gerade, die Mitte März die Musik abstellen mussten. Zeit, um im Rahmen unserer neuen Serie bei den Würzburger Club-Institutionen nachzuhaken. Die Fragen beantwortet Daniel Mühlpfort, Geschäftsführer des Clubs MannyGreen in der Zellerau.
Frage: Daniel, ganz ehrlich, wie geht es dem Club denn aktuell?
Daniel Mühlpfort: „Wie für die gesamte Club- und Veranstaltungsbranche ist das eine wahnsinnig schwere Situation für uns. Wir waren die Ersten die schließen mussten und sind sicherlich die Letzten, die wieder aufmachen dürfen. Laufende Kosten können gestundet werden, aber müssen dennoch bezahlt werden.“
Wie sieht momentan dein Alltag ohne Clubbetrieb aus?
Daniel Mühlpfort: „Es ist tatsächlich immer etwas zu tun, ob ausmisten, kleinere Ausbesserungsarbeiten im Laden oder die beliebte Buchhaltung.“
Inwiefern nagt die Unsicherheit, wann und wie es weitergeht, an einem?
Daniel Mühlpfort: „Das ist schon sehr nervenaufreibend. Eine klare Aussage von staatlicher Seite wäre hier wünschenswert, selbst wenn diese nicht den eigenen Hoffnungen entspricht.“
Nimmt dein Club staatliche Hilfen in Anspruch?
Daniel Mühlpfort: „Wir haben die Soforthilfe in Anspruch genommen.“
Was machen deine Mitarbeiter gerade, wenn der reguläre Betrieb ruht?
Daniel Mühlpfort: „Die warten sehnsüchtig darauf, dass es weitergeht. Auch hier sind viele auf den Nebenverdienst angewiesen, gerade unsere Studenten und Auszubildenden.“
Hast du bereits Ideen, wie Geld verdient werden kann, auch wenn die Lage noch monatelang anhält?
Daniel Mühlpfort: „CurryGreen! (Anm. d. Red: Eine Currywurstbude vor dem Club) Wir arbeiten gerade an einem zweiten Standort.“

Spenden als Club generieren: No-Go oder ein gutes Mittel?
Daniel Mühlpfort: „Sehe ich nichts Verwerfliches dran, originell verpackt – warum nicht?“
Blick in die Glaskugel als Betroffener: Wann glaubst du, könnte es wieder weitergehen?
Daniel Mühlpfort: „Vorsichtig optimistisch im November, Dezember 2020.“
Wenn es weitergehen kann, mit großem Knall oder mit Zurückhaltung?
Daniel Mühlpfort: „Es wird ein nachhaltiger, großer Knall werden! Jetzt haben die Leute ein Beispiel vor Augen, wie schnell es vorbei sein kann.“
Was möchtest du ganz generell noch zu dieser Situation loswerden?
Daniel Mühlpfort: „Es wäre wünschenswert, wenn uns die Politik nicht länger ignorieren würde! Wir geben dem Leben Leichtigkeit und sind existentiell für das Gleichgewicht in unserer Gesellschaft. Es wäre schade, wenn das in Vergessenheit geraten würde.“