Da gibt es so eine App, bei der kannst du nach rechts oder nach links wischen und zack: Its a match! Oder eben keines. Klingt nach Tinder, ist im Fall der Würzburger Patzo-App aber eine rein tierische Sache. Denn während auf der internationalen Dating-App Tinder nach dem Traumpartner oder einem Vergnügungsgenossen gesucht wird, dreht sich bei Patzo alles um vier Pfoten.
Patzo-Gründer Marcel Wittstadt und zwei seiner Studien-Kommilitonen haben mit Patzo ein Jahr lang an einer App getüftelt, die in Würzburg Hundebesitzer mit Hundeliebhabern zusammenbringen möchte. Ziel ist es, Hundebesitzer, die wenig Zeit haben, an Menschen zu vermitteln, die sich gerne stundenweise um einen Hund kümmern möchten. „Das sind Leute, die aus unterschiedlichen Gründen keinen Hund halten können. Sei es aus Zeit-, Kosten- oder Platzgründen“, sagt Marcel Wittstadt.
Kein Platz für einen eigenen Hund in der Unternehmer-WG
Die Idee der drei jungen Unternehmer hinter Patzo entstand nicht ganz uneigennützig. „Wir sind Studenten und hatten Kurse zu Unternehmensgründungen, da hat das super dazu gepasst. Wir lieben Hunde und hatten einfach keine Möglichkeit, einen in unserer kleinen WG zu haben“, sagt Marcel Wittstadt. „Also haben wir eine coole Lösung für uns entwickelt, um mit Hundebesitzern in Kontakt zu kommen.“ Viel Zeit ist in die Entwicklung der Idee geflossen, mittlerweile investieren die Patzo-Gründer auch Geld in das Projekt.
Prinzip Tinder: Interesse an einem Hund durch Matching signalisieren
Erst vor wenigen Tagen ging die Entwicklung der drei Würzburger im Google-Playstore an den Start. Spätestens im Frühjahr 2021 soll Patzo dann auch im Apple-Appstore verfügbar sein. „In den Profilen der App sieht man nicht nur ein Foto des Hundes. Da steht auch sein Name, sein Alter und ob er leicht oder eher schwieriger zu handhaben ist“, weiß Marcel Wittstadt. Wer mehr über einen Hund erfahren möchte, findet auch eine Beschreibung über den Charakter des Wuffis.
Es geht also nicht nur um die Optik des Hundes, sondern auch um seine Rasse und seine Art, die letztendlich zu einem Match führen können. „Wir brauchen die zwei Rollen. Eben die Hundebesitzer, die ihren Hund auch mal abgeben möchten und die Hundeliebhaber. Wenn das ausgeglichen ist, funktioniert das.“
Auch das Tierheim in Würzburg ist auf Patzo dabei
Bei Patzo spielt noch ein weiterer Aspekt eine Rolle. Das Tierheim in Würzburg vermittelt über die App ebenfalls seine Hunde. „Wir wollen damit mehr Menschen überzeugen, nicht einfach einen genetisch hochgezüchteten Mops zu kaufen, sondern alternativ zu adoptieren.“ Um mit Hunden des Tierheims Gassi zu gehen gelten aber die Regularien des Tierheims: Nur Hundepaten dürfen einen Tierheim-Hund ausführen. Denn das Heim finanziert sich letztendlich über Mitgliedsbeiträge, auf die die Patzo-Erfinder aufmerksam machen wollen.
Die App ist komplett kostenfrei
Geld verdienen die drei Jungunternehmer noch keines mit Patzo. „Das Ganze ist momentan komplett for free“, sagt Marcel Wittstadt. Der Kern des Ganzen soll auch künftig kostenfrei bleiben. Um irgendwann aber selbst mit Patzo und den vierpfotigen Haustieren Geld zu verdienen, tüfteln die Gründer bereits an kostenpflichtigen Funktionen.
Marcel Wittstadt bilanziert nach einem Jahr Entwicklungsarbeit: „Wir wollen, dass Patzo als solidarisches Projekt verstanden wird, bei dem allen etwas Stress abgenommen wird. Die einen haben nicht die ständige Verpflichtung, sich zu kümmern, die anderen dürfen hingegen eine gute Zeit mit einem Hund verbringen.“