Für viele von uns gehört der Corona-Selbsttest zum Alltag dazu. Unsere Arbeitgeber:innen verlangen ihn, wenn man zu Kund:innen fährt. Oder auch, wenn man eben die Kolleg:innen auf dem Bau oder im Büro sieht. Privat kommt er bei manchen zum Einsatz, wenn eben doch mal mehr als zwei Menschen zu Besuch kommen. Bringt schließlich etwas mehr Sicherheit und beruhigt das Gewissen.
Sicher ist aber auch, dass diese kleinen weißen Kästchen nach einem Selbsttest im Müll landen. Sie sind nicht so konzipiert, dass sie mehrfach verwendet werden können. Beispielsweise, in dem man das Innere eines solchen Tests austauscht. Und weil das so ist, kommen ganz schöne Plastikberge zusammen, wenn man dazu eine kleine Hochrechnung anstellt.
12 Gramm pro Person pro Woche sind sehr viele Tonnen pro Jahr
Die ist relativ einfach: Vier Gramm zeigt so ein Test auf der Küchenwaage an. Der inliegende Papierstreifen ist so leicht, dass er keinen Wert auf der Waage anzeigt. Sein Gewicht ist also verzichtbar. Wenn vier Gramm Plastik pro Test anfallen und ein:e Arbeitnehmer:in – mal als fiktives Beispiel – drei Tests pro Woche benötigt, sind das 12 Gramm Plastikmüll. Auf ein Jahr gerechnet, das 52 Wochen hat, kommen so 624 Gramm Plastikmüll pro Person allein durch den Selbsttest zusammen. Dazu kommt das Verpackungsmaterial, in das der Corona-Selbsttest verpackt ist.
So viele Deutsche lassen sich regelmäßig testen
624 Gramm mögen nach nicht so viel klingen auf das Individuum gerechnet, das summiert sich aber, wenn wir auf die Zahl der Deutschen blicken, die sich regelmäßig testen (lassen). Hier kommen wir auf rund 58,8 Millionen Menschen.
Da wären laut Statistischem Bundesamt 45,3 Millionen Arbeitnehmer:innen, die in Deutschland wohnen. Über eine halbe Million Kleinkinder bis drei Jahre werden in Kindertageseinrichtungen betreut. Bei den Drei- bis Sechsjährigen sind es rund zwei Millionen Kinder. So belegen es Zahlen der Statistikdatenbank Statista.
Darüber hinaus gibt es knapp elf Millionen Schüler:innen an allgemeinbildenden und beruflichen Schulen, belegen Zahlen des Statistischen Bundesamts. Alle Daten beziehen sich auf die Jahre 2020 beziehungsweise 2021. Genauso wie Kita- und Kindergartenkinder machen auch Schüler:innen mehrmals pro Woche Corona-Tests.
Somit sind es hochgerechnet 58,8 Millionen Deutsche, die regelmäßig solche Selbsttests verwenden. Die Zahl versteht sich als grobe Richtlinie, da sich sicherlich auch Renter:innen und nicht erwerbstätige Menschen auf das Coronavirus testen beziehungsweise Menschen, der oben genannten Gruppen, nicht oder nicht so häufig testen.

Die einfache Rechnung:
624 Gramm = 0,624 Kilogramm
Bevölkerungszahl: 58,8 Mio. Deutsche
0,624 kg x 58.800.000 (Menschen) = 36.691.200 kg
Wir würden so im Jahr über 36 Millionen Kilogramm, also über 36.691 Tonnen an Selbsttests in den Müll hauen. Eine realistische Zahl, die wir an dieser Stelle mit dem Gewicht eines Panzers vergleichen wollen.
Vergleich: Plastikmüll durch Corona-Selbsttests mit Bundeswehrpanzern aufwiegen
Das durchschnittliche Gewicht eines Leopard-2-Panzers, wie ihn die deutsche Bundeswehr einsetzt, liegt bei 60 Tonnen.
36.691,2 t : 60 t = 611,52 Panzer
In unserer Modellrechnung verbraucht Deutschland also pro Jahr Corona-Selbsttests, die so viel 611 deutsche Kampfpanzer wiegen! Heftig, oder?