Wer in seiner Jugend gerne das Erwachsenendasein proben wollte, fand unweigerlich den Weg zu den Sims. Das Kultgame vom Spielehersteller Electronic Arts gibt es seit dem Jahr 2000. Es erlaubt den Spielern, in einer virtuellen Welt ein Haus für seine Hausbewohner zu bauen, in dem die Sims, so der Name der Spielfiguren, leben.
Nach dem Einrichten des Sims-Heimes kam die Langeweile
Klar, schnell warten die Herausforderungen des Alltags: Die Wohnung musste eingerichtet werden. Immer im Blick, wie viel die Sims durch ihre Arbeit erwirtschaftet haben, ob sie befördert wurden oder für einen besseren Verdienst ihren Job kündigen müssen. War das Häuschen erst eingerichtet, wurde in den vier Wänden gestritten, Fernsehen geglotzt, gekocht und wichtig, geliebt. Das hat sich vom Kuss zur Begrüßung nach der Arbeit bis ins Schlafzimmer gezogen. Nicht selten waren die Sims einer der ersten Kontakte damit, dass Erwachsene eben noch etwas anderes machen können, als nur zu arbeiten.
Wer Cheatmodi wie „Rosebud“ nicht verwendete, musste ganz schön lange warten, bis das Leben so an den Sims vorbeizog. Da kam mitunter Langeweile auf. Und die nutzten einige, darunter auch meine Wenigkeit und einige Arbeitskollegen, für kreative Foltermethoden. Ein Thread auf Reddit bestätigt, dass wir nicht allein sind.

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Reddit-User berichten, was ihre Sims alles durchleiden mussten
Hier berichten Nutzer darüber, dass ihre Sims aus der Nachbarschaft so lange essen mussten, bis sie knallefett waren. Ein anderer erstellte eine Sims-Frau, die parallel fünf bis sechs Beziehungen gleichzeitig führte. Als sie letztlich einen ihrer Freunde heiratete, lud der User alle anderen, nichtsahnenden Gehörnten ein und lies die beiden Verlobten vor den Augen aller anderen heiraten. „Es herrschte komplettes Chaos. Die anderen Sims haben sogar eine Schlange gebildet, um ihr eine Ohrfeige zu geben. Alles hat geschrien und geheult. Am nächsten Tag wurde ihr Mülleimer alle paar Stunden umgeworfen. Das war richtig lustig“, schreibt der User sinngemäß auf Reddit.
Im Kollegenkreis unserer Redaktion waren Verbrennungen sehr beliebt, wie eine kurze, nicht representative Umfrage ergab. Außerdem war das Einsperren durch das Entfernen von Türen ein Thema. Sims, die keinen Zugang zu sanitären Anlagen erhalten, richten mitunter eine richtige Sauerei an.
Aus PC-Folterknechten wurden wertvolle Mitglieder der Gesellschaft
Und dennoch arbeiten hier Folterknechte, die im Grunde genommen zu gesellschaftsfähigen Menschen geworden sind. Daran hat offenbar auch das Quälen und Experimentieren mit computeranimierten Wesen nichts verändert.