"Widerstand zwecklos", brüllt mein Gehirn, als ich im Supermarkt in die gefährliche Zone der süßen Versuchungen komme. Ich lasse Nussschokolade und Co. an mir vorbeiziehen, denn mein Körper möchte nur eins: Biskuit, Orangengelee und Schokoladenglasur. Jaffa-Cake heißt das Objekt meiner Begierde.
Während ich glückselig mit meiner Packung Jaffa-Kekse an der Kasse stehe, trifft mich der angewiderte Blick des Mannes hinter mir. Er mustert die Abbildung der orangenen Köstlichkeiten in meinem Arm und ich sehe in seinem Blick: „Wie kann man nur so etwas essen?!“. Ich schiebe die Packung noch tiefer in meine Armbeuge und studiere eingehend die Werbeplakate an der Wand.

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Wofür schäme ich mich?
Während ich also an der Kasse warte – den stechenden Blick meines Hintermannes im Rücken, die Jaffa-Kekspackung fest entschlossen in meinem Arm – frage ich mich, warum ich mich überhaupt so schäme.
Liebe oder Scheidung: Jaffa-Kekse entscheiden darüber
Für die eine Hälfte der Menschheit ist der Jaffa-Keks das Zuckerparadies schlechthin, die andere verachtet ihn. Bei Jaffa gibt es kein „Ja, schmeckt ganz ok“. Entweder man hasst den Keks oder man liebt ihn. Vor allem das wabbelige Orangen-Gelee verursacht bei vielen tödlichen Würgereiz oder eben einen extastischen Gaumenorgasmus.
Fraktion Gaumenorgasmus sucht Freunde
Ich zähle mich definitiv zu den Jaffa-Keks-Liebhabern. Es geht doch nichts über bröseligen Biskuit-Teig, Orangengelee, das fast ein wenig an frisches Obst erinnert und knackige Schokoladenglasur. Ja, okay, das mit dem frischen Obst war etwas übertrieben. Für mich gibt es trotzdem nichts Schöneres, als mir am Abend ein paar Jaffa-Kekse zu gönnen. Alleine. In meinen eigenen vier Wänden. Nicht, weil ich sie nicht gerne mit Anderen teile. Sondern weil ich außer meinem Schwager niemanden kenne, der die Orangenkekse auch mag.