VSCO-Girl
Oversized-Oberteil, Scrunchy im Haar und enge Radlershorts: So sieht ein VSCO-Girl aus. Foto: Marvin Meyer | Unsplash

Würzburg

Generation Z: Deshalb bist auch du ein VSCO-Girl

Scrunchies am Handgelenk, ein Rucksack von Fjällräven auf dem Rücken und eine Trinkflasche von Hydroflask mit Stickern in der Hand. Das beschreibt dich zumindest in Teilen? Dann bist du ziemlich sicher ein VSCO-Girl. Was in den 80er-Jahren Poper und Punks und Anfang der 2000er die Emos und Metalheads waren, sind heute die VSCO-Girls. Die Jugendkultur der Generation Z.

Allen zwischen 1997 und 2012 geborenen müsste dieser Trend also bekannt sein. Und selbst wenn nicht: VSCO-Girls begegnest du auch auf Social Media – vor allem Instagram, Snapchat und TikTok. Dort findest du zahlreiche Postings unter dem Hashtag #vscogirl. Auf TikTok gibt es längst einen „VSCO-Girl“-Filter. Übrigens: VSCO spricht man „Visco“ aus und nicht etwa jeden Buchstaben für sich – aber ein echtes VSCO-Girl weiß das natürlich.

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So erkennst du ein VSCO-Girl

Tatsächlich ist der Lifestyle-Trend relativ jung. Zu erkennen sind die Mädchen und jungen Frauen, die darunter fallen, vor allem optisch. In zahlreichen Youtube-Videos wird erklärt, was ein VSCO-Girl ausmacht und wie man zu einem wird. Wie jeder Trend gehört also auch zu den VSCO-Girls eine Art Uniform. Sie besteht beispielsweise aus:

  • Birkenstocks oder Crocs, manchmal auch Vans
  • Freundschaftsarmbänder und Surferarmbänder
  • Muschelketten
  • ein vermeintlich unordentlicher Dutt
  • Crop Tops
  • Scrunchies
  • Sofortbildkamera von instax
  • Oversized Batik T-Shirts zur engen Radlershorts

Du hast mindestens zwei dieser Dinge? Dann bist du wahrscheinlich auch ein VSCO-Girl und weißt es nicht einmal. Die genaue Vorgabe von Markenartikeln reicht sogar bis hin zur Gesichtspflege. Denn vorzugsweise benutzt ein VSCO-Girl die Skincare von Glossier und den Lippenpflegestift von Carmex.

Doch woher kommt der Begriff VSCO überhaupt? VSCO ist eine Bildbearbeitungsapp. Seit 2012 bearbeiten damit viele Instagram-Nutzer ihre Bilder. Die App bietet verschiedene Filter und Bearbeitungsmöglichkeiten. Generell steht die App für einen nostalgischen und eher romantischen Look and Feel. Wie auf Instagram kann man seine Bilder auch im VSCO-Universum in seinen Feed hochladen. Jedoch gibt es hier keine Likes oder Kommentarfunktion.

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Gibt es auch VSCO-Boys?

Neben VSCO-Girls gibt es auch außerdem sogenannte Soft-Girls und E-Girls. Während Soft-Girls sich vor allem an den 90er-Jahren und Pastellfarben orientieren, setzen E-Girls auf einen alternativen Kleidungsstil, die Farbe Schwarz und markantes Make-up. Das männliche Pendant gibt es dazu übrigens auch: Soft Boys und E-Boys. Laut dem Urban Dictionary gibt es auch den Gegenpart zu den VSCO-Girls.

Allerdings sind VSCO-Boys nicht so weit verbreitet. VSCO-Boys werden – wie sollte es anders sein – ebenfalls optisch charakterisiert. Sie tragen beispielsweise Muschelketten oder Ketten mit einem Haifischzahn, Hoodies, weiße Vans und eine Apple Watch.

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„And I oop“: Die ausgefallene Jugendsprache der VSCO-Girls

Selbstverständlich bleibt bei so einem Trend die Sprache nicht verschont. Ein Lachen drücken VSCO-Girls beispielsweise mit „sksksk“ aus. Laut Bedeutung online beschriebt die Bezeichnung sowohl ein Lachen aus Freude als auch vor Peinlichkeit.

Eine weitere beliebte Phrase ist im Englischen „And I oop“. Zum Einsatz kommt die Aussage, wenn etwas Unerwartetes oder Peinliches passiert. Erschaffen hat diese Phrase die US-amerikanische Drag Queen Jasmine Masters. Masters veröffentlichte 2015 ein Youtube-Video, in dem der Ausdruck zum ersten Mal gesagt wird. Vermutlich wollte Masters eigentlich etwas anderes sagen. Erst kurz vor Schluss des Videos (4.30 Minuten) sagt Masters den heute berühmten Satz und stoppt abrupt. Einige Augenblicke später fährt die Drag Queen fort: „Ich hab mir gerade die Glocken angeschlagen.“ „And I oop“ verbreitete sich daraufhin rasend schnell als Meme im Internet. Heute hat das Video von Jasmine Masters über zwei Millionen Aufrufe. 

Markenprodukte sind wichtig, die Umwelt auch

Ganz schön eingebildet und markenfixiert, könnte man nun von VSCO-Girls denken. Das stimmt aber nur teilweise. VSCO-Girls präsentieren sich zwar in einer bestimmten Weise, nehmen sich dabei jedoch selbst nicht so ernst. Selbst in Tutorials zeigen echte VSCO-Girls auf ironische Art, wie man ein eben dieses Mädchen wird.

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Tatsächlich stehen VSCO-Girls sogar für Nachhaltigkeit und Umweltschutz, aber aus einer eher defensiven Perspektive heraus. Sie benutzen Metallstrohhalme, posieren für soziale Netzwerke gerne im Freien, wollen Schildkröten retten, aber fahren mit einem Jeep zum nächsten Sonnenuntergang. Das Bewusstsein wird also nicht ganzheitlich gelebt. VSCO-Girl beschreibt hauptsächlich ein ästhetisches Phänomen, das insbesondere zu einem bestimmten Typ Mädchen passt.

Dennoch stehen VSCO-Girls stellvertretend für die Generation Z. Sie setzen einen gewissen Stil für soziale Netzwerke in Szene, konsumieren und haben ein latentes Umweltbewusstsein. Schlussendlich unterstützt ein Trend besonders die jüngere Generation immer ein Stück weit bei der Identitätsfindung.

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