Tanzinsel Gemünden
Die Tanzinsel 2023, damals noch auf eine Bühne fokussiert. Foto: Patty Varasano

Würzburg

Erstmalig nach 10 Jahren: Tanzinsel 2024 bietet neue Bühne an

10.000 Tanzende, Hitzeflimmern, staubiger Boden, nebenan der Main: Das Tanzinsel Festival lockt jährlich etwa so viele Menschen nach Gemünden, wie die Stadt (inklusive aller Ortsteile) selbst an Einwohner:innen zu bieten hat. Die Dreiflüssestadt wird im August wieder zur Stätte der elektronischen Musik. In der Vergangenheit spielten Namen wie Boris Brejcha, Paul Kalkbrenner, Monika Kruse, Sven Väth oder Stephan Bodzin auf dem Großevent.

Zwei Hauptbühnen namens „Sunset Stage“ und „Container Yard“

Nach dem zehnjährigen Jubiläum im vergangenen Jahr kündigt Sebastian Kunz, einer der Hauptorganisatoren eine „große Änderung“ an: „Die Tanzinsel bleibt im Kern natürlich die Tanzinsel, war aber in der Vergangenheit dafür bekannt, sehr viele verschiedene DJs auf eine Bühne zu holen. Wir haben nun beschlossen, das Programm auf zwei Bühnen auszuweiten.“ Sowohl auf der „Sunset Stage“ als auch im „Container Yard“, einem Bereich, der mit Überseecontainern gestaltet wird, soll es ein ebenbürtiges Programm geben. „Es wird keine Hauptbühne geben, beide Bühnen sind gleich gewichtet“, so Kunz.

„Container Yard“ mit frischerem, hipperem Sound

Sein Festival wolle weiterhin rein elektronisch bleiben, sich aber breiter aufstellen und dadurch mehr bieten. „Auf der neuen Bühne werden wir frischeren und hipperen Sound bringen. Das sind der härtere Techno-Bereich, Hardgroove und Trance.“ So werden unter anderem David Löhnlein, Somewhen zusammen mit Otta und als Headliner Klangkuenstler den  "Container Yard" zum Beben bringen. Letzter heißt mit bürgerlichem Namen Michael Korb, stammt aus dem Allgäu und hat sich in den letzten Jahren in der Münchner und Berliner Techno-Clubszene einen Namen gemacht. Während Klangkuenstler anfangs vor allem für Deep House und Techhouse bekannt war, ist er seit einigen Jahren vor allem dem derzeit angesagten Musikgenre Hardtechno zuzuordnen, das einen besonders schnellen Beat (hohe bpm-Zahl, also "beats per minute") charakterisiert. Die Fans der härteren Gangarten der elektronischen Musik dürfen sich daher besonders auf die Tanzinsel 2024 freuen.

Megastar Nina Kraviz auf der "Sunset stage" bei der Tanzinsel 2024

Die "Sunset stage" widme sich dagegen weiterhin den Klassikern, also Künstler:innen, die viele Leute kennen und die eher massentauglichen Sound präsentieren. Die zweite Stage wird wie die bisherige einzige Bühne an der Halbinselspitze positioniert sein, hinter der am Abend - bei gutem Wetter - der Sonnenuntergang zu sehen sein wird. Vor dieser Kulisse sind in diesem Jahr unter anderem der Frankfurter Altmeister Chris Liebing, Heggemann und Trancemaster Krause zu sehen. Außerdem wird mit der DJ Nina Kraviz ein echter Superstar als Headliner auflegen. Die Russin wurde bereits 2017 vom Szenemagazin Mixmag zur DJ des Jahres ausgezeichnet und tourt normalerweise von Miami bis Tokio in den angesagtesten Clubs der Welt. Außerdem ist die Techhouse-, Minimal- und Acid-DJ Stammgast bei Tomorrowland, dem weltweit größten und berühmtesten Festival für elektronische Musik.

 

Luftaufnahme des Geländes der Tanzinsel, die auch 2024 hier stattfinden wird. Foto: Fabian Gebert

Tanzinsel Festival war Referenzprojekt für weitere Großprojekte

„Wir wollen das Niveau auf unserem Level halten und deshalb die musikalische Ausrichtung breiter gestalten. Die Leute sollen die Tanzinsel weiter krass finden, sie soll ein Erlebnis bleiben.“ Noch immer bekomme Kunz, der das Festival am Main vor fast elf Jahren mitgründete, Gänsehaut, wenn er nach den Anfängen gefragt werde. „Was daraus entstanden ist, kam nur durch diesen Ursprung. Die Tanzinsel wurde eine Referenz, damit konnten wir uns woanders für andere Projekte bewerben, beispielsweise für die Werkseröffnung von Tesla. Und egal ob wir irgendwann noch einen Rave auf dem Mars machen, die Tanzinsel wird immer das Baby bleiben und so behandelt werden. Das ist ein persönliches Projekt, das Spaß macht.“ Noch heute treffe er hier Leute, die mit ihm zur Schule gegangen seien. „Da sind Menschen, die waren im ersten Jahr schon beim Aufbau dabei, die sind heute immer noch da. Das kenne ich so von keinem meiner anderen Events.“

80 Prozent der Gäste kommen aus der Region

In Gemünden gebe es laut Kunz kaum einen Fan elektronischer Musik, der nicht zur Tanzinsel gehe. Darüber hinaus sei es ein Event für viele Würzburger Student:innen, „60 Prozent der Menschen sind Stammkund:innen, die schon seit mehr als fünf Ausgaben zu uns kommen.“ So sei es auch eine regional verwurzelte Veranstaltung, beweise eine Auswertung, die zeige, dass über 80 Prozent der Gäste aus der Gegend seien. „Wir wollten uns nie als großes, überregionales Festival positionieren. Da wir dadurch auch viele Marketingkosten sparen können, bleiben unsere Preise auch so fair.“ Das Early-Bird-Ticket für den 24. August von 12 bis 23 Uhr koste dieses Jahr 29 Euro für zwei Bühnen. „Das wollen wir so. Woanders kostet es das Doppelte.“

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