Nachdem die Clubs in Würzburg wegen der Corona-Pandemie noch geschlossen bleiben müssen, scheinen sich neue Partyhotspots zu bilden. Die Mainwiesen sind einer der Orte, die stark beansprucht werden. Das hat Folgen. In der Sanderau, wie auch in der Zellerau, stapeln sich Müllberge und sogar Reste von Lagerfeuern sind zu erkennen. Scherben auf den Radwegen ärgern viele Radfahrer und auch auf der Wiese barfuß zu laufen, ist mancherorts gefährlich. Wie die Stadt und die Polizei mit diesem Problem umgehen.
Der Stadt ist das Problem bekannt. Und es ist kein ganz neues Thema, sagt der Sprecher der Stadt, Christian Weiß. "Das Problem gibt es schon seit Jahren." Sobald das Wetter schön ist, finden sich unzählige Menschen am Mainufer zusammen, weiß er. Und auch über das Müllaufkommen, was für überquellende Mülleimer sorgt, wisse die Stadt schon lange bescheid. Genauer gesagt, sammeln die Stadtreiniger dort jedes Jahr rund 151 Tonnen Müll ein.
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Mehr Müll als gewöhnlich?
Dass die Ansammlungen in diesem Jahr wegen geschlossener Clubs besonders stark seien, kann Weiß nicht bestätigen: "Das sind reine Spekulationen." Bei einer Umfrage auf den Mainwiesen jedoch, wird deutlich, welchen Einfluss Corona auf die Treffen dort hat. "Man kann es definitiv nicht mit einem Club vergleichen, aber ich denke in der aktuellen Situation ist es die beste Möglichkeit, sich abends mit Freunden auf ein, zwei Bier zu treffen. Die Atmosphäre in den Bars sagt mir nämlich im Moment noch gar nicht zu. Da weiche ich lieber bei gutem Wetter auf die Mainwiesen aus", berichtet beispielsweise die Studentin Mara Müller. Sie sieht es als eine Art der Befreiung nach dem Lockdown: "Es tut gut, wieder unter Menschen zu sein, seine Freunde zu sehen, in den Main zu springen und Corona einfach mal zu vergessen." Doch auch das enorme Müllaufkommen ist der Studentin negativ aufgefallen. Als "sehr erschreckend" empfindet ihn Müller. Dass die Menschen die Überreste des Abends einfach liegen lassen, findet sie rücksichtslos.
Entsorgung der Müllberge kostet 13.000 Euro pro Jahr
Das Entsorgen der 151 Tonnen Müll koste die Stadt jährlich etwa 13.000 Euro, weiß Christian Weiß. Dabei seien jedoch noch keine Personalkosten mit einberechnet. - und das nicht nur unter der Woche, sondern auch am Wochenende. Zwölf Mitarbeiter sind hierfür fest im Einsatz und sammeln insgesamt rund 17.000 Arbeitsstunden jährlich nur für die Reinigung der Grünanlagen. Er ist der Meinung: "Es wäre viel einfacher, wenn die Leute ihren Müll einfach wieder mitnehmen würden, als wenn nur noch überall Mülleimer rumstehen."