Die Würzbuam und DJ Marco Mora nehmen mit ihrem neuen Song "Lied ohne Sex" die Diskussionen um Layla und Olivia aufs Korn. Foto: Screenshot Youtube

Würzburg

Partyband Würzbuam greift Layla-Diskussionen in neuem Bierzeltsong auf

„Einst ging ich am Strande von Würzburg entlang“, trällert Würzbuam-Sänger Andy Rose in der ersten Zeile des neuen Partysongs „Lied ohne Sex“ und ist damit gleich im Thema. Die abgewandelte Liedzeile stammt aus dem Donaulied, einem beliebten Bierzelt-Song, der eine Vergewaltigung in lockeren Zeilen zum Mitschunkeln besingt. Das Donaulied ist eines der Lieder, die es auf dem Frühjahrsvolksfest und dem Kiliani nicht geben soll, da es sich dabei – und das ist beim Donaulied in der "Originalfassung" dann doch relativ unumstritten - um Liedgut mit sexistischem Inhalt handelt. Bereits seit Jahren werde in Verträgen zwischen der Stadt Würzburg, Festwirten und Veranstaltern festgehalten, dass auf Songs mit rassistischem und sexistischem Inhalt zu verzichten sei. So eben auch auf das Donaulied.

Stadt dementierte, dass es Verbote für Layla und Olivia gebe

„Äh, Tschuldigung, was darf man hier eigentlich noch spielen?“, fragt die Würzburger Band in ihrem „Lied ohne Sex“. Dabei geht es aber nicht nur um das Donaulied, sondern vor allem um den Partykracher „Layla“, immerhin im vergangenen Jahr neun Wochen lang Nummer 1 der deutschen Charts. Damals entbrannte eine Sexismus-Diskussion um die beiden Partyhits „Layla“ und „Olivia“. Medien titelten in ganz Deutschland, dass die Stadt die beiden Lieder verbieten würde. Vertreterinnen und Vertreter der Stadt dementieren: es gebe keine „hoheitlichen Verbote“ für die beiden Songs. Laut Veranstalter durften die Stücke jedoch auf der Bühne nicht gespielt werden. Die Würzbuam urteilen, in Anspielung auf das große Medienecho um die (nicht) besungene Dame daher wie folgt: „Wir sind die verbotene Stadt, dort wo Layla keine Chance hat. Die Nummer 1 ist nicht erlaubt, wer entscheidet das überhaupt?“

Wer entscheidet, was genau erlaubt und verboten ist?

Genau dort liegt bis heute tatsächlich der Knackpunkt. Eine Entscheidung, welche Songs sexistisch sind und welche nicht, die gibt es nicht. Diese Redaktion hat beispielsweise zum Frühjahrsvolksfest 2022 eine Liste von Liedern erstellt, die neben Layla und Oliva ebenfalls sexistisch oder als unangemessen gedeutet werden könnten.

„Es ist wie verhext, wir brauchen endlich ein Lied ohne Sex“

„Draußen vor der großen Stadt, stehen sich die guten Songs die Füße platt“, jodelt Würzbuam-Sänger Rose mit süffisantem Grinsen im Gesicht und vor Würzburger Kulisse wie dem Main, dem Hahn-Festzelt und der Festung. Und bilanziert: „Es ist wie verhext, wir brauchen endlich ein Lied ohne Sex“. Ob das geklappt hat, wenn der Party-DJ Marco Mora vor dem Refrain noch seinen „Tala in die Vera steckt“ (Talavera), darf dann doch jeder und jede für sich selbst entscheiden.

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