Lorena Gerstner aus Geldersheim ist 22 Jahre alt und hat mit „verdonna“ ihr eigenes Modelabel gegründet. Soweit nichts ungewöhnliches, nur eine Selbstständigkeit unter vielen. Doch Gerstner vertreibt nicht einfach nur Klamotten aus fernen Ländern. Die Motivation zum eigenen Business entsprang aus extremer Armut.
Mit dieser hatte die gebürtige Unterfränkin erstmals während eines einjährigen Südamerika-Aufenthalts zu tun: „Mit dem Wissen, dass viele Menschen im Land keinen Zugang zu einer ausgebauten Infrastruktur haben, fühlte mich unwohl an der Privatuniversität, die ich in einem der reichsten Viertel Limas besuchte.“ Es folgte Freiwilligenarbeit der deutschen Studentin. Durch einen Zufall stieß sie auf die peruanische Designerin Marilú, die sich für Handarbeiter in ihrem Land stark macht. Sie startete damit, für die Peruanerin in Lima zu arbeiten. Ihr soziales Engagement möchte Gerstner in Deutschland fortsetzen – unter dem Namen „verdonna“.
Hilfe zur Selbsthilfe als Schlüssel für die verarmte Anden-Region
„Ich bin davon überzeugt, dass Hilfe zur Selbsthilfe nachhaltig zur Verbesserung der Lebensverhältnisse führt. Seit ich im Dezember 2019 zurück nach Deutschland kam, bin ich entschlossen und motiviert die handgefertigten Produkte in Deutschland zu vermarkten“, sagt die 22-Jährige.

verdonna unterstützt Slow-Fashion aus Südamerika
Um die spezielle und handgefertige Mode aus den armen Regionen Südamerikas zu vertreiben, setzt Lorena Gerstner auf Slow Fashion. „Die Mode ist unter Berücksichtigung nachhaltiger und ethischer Standards hergestellt und die Lieferkette ist transparent und umweltschonend.“ Schals, Mützen und Handschuhe aus Alpakawolle vertreibt die Unterfränkin, um einige Leben in Südamerika zu verbessern.
Dieser soziale Beitrag, der letztendlich zu einer ausgereiften Geschäftsidee werden kann, sei laut Gerstner vor allem während der Pandemie wichtig: „Ich erachte es als besonders wichtig, den abgelegenen Gemeinden in den Anden besonders in Krisenzeiten eine Perspektive zu ermöglichen.“