Musik, Tanzen, Alkohol – das gehört für viele junge Menschen zu einem gelungenen Samstagabend. Doch selbst im sonst so friedlichen und rücksichtsvollen Würzburger Nachtleben kommt es immer wieder zu Zwischenfällen und Problemen. Grund dafür sind oft gefährlicher Alkohol- oder Drogenkonsum oder Ausgrenzung. Um dies zu vermeiden oder zumindest vorzubeugen, können sich Feiernde nun (erneut) an zwei unterschiedliche ehrenamtliche Organisationen wenden oder sich beraten lassen.
Mit szenekundigen Helfer:innen den eigenen Alkohol- und Drogenkonsum reflektieren
Nach einer zweijährigen Pause ist „mindzone“ wieder in Würzburg aktiv. Nun übernimmt die Jugendhilfe der Diakonie Würzburg die Leitung der Initiative für Alkohol- und Drogenprävention. Dabei ist es keineswegs Ziel von mindzone, Feiernden ein schlechtes Gewissen wegen ihres Drogenkonsums einzureden. Die szenekundigen jungen Helfer:innen sind direkt vor Ort aktiv und klären Interessenten locker und unverbindlich über Risiken und Gefahren durch erhöhten Drogenkonsum und Alkoholmissbrauch auf. Unter dem Motto „Sauber drauf!“ wollen die engagierten Helfer:innen Partygänger:innen nicht zur völligen Abstinenz auffordern, sondern vielmehr erreichen, über deren Konsumverhalten zu reden und es zu reflektieren.
„Mindzone“ bekommt viele positive Rückmeldung von Feiernden
Damit machen sie anderen jungen Menschen auf mögliche Gefahren aufgrund ihres Konsums aufmerksam. „Eine akzeptanzorientierte Grundhaltung und ein szenenahes Auftreten verschaffen dem Projekt viele positive Rückmeldungen der Feiernden“, teilt die 1996 in München gegründete Organisation in einer Ankündigung mit. Daneben gibt es an den Ständen von mindzone auch allerlei nützliche Utensilien für Feiernde, wie etwa Kondome, Traubenzucker und Ohropax.
Würzburger Ombudsrat für „diskriminierungsfreies Nachtleben“
Diskriminierung hat viele verschiedene Gesichter, auch im Nachtleben. So werden Feiernde in Clubs etwa regelmäßig aufgrund von (sozialer) Herkunft, Geschlecht oder Alter diskriminiert. Wer davon betroffen ist, kann sich unverbindlich an den Würzburger Ombudsrat wenden. Daneben möchte der Rat, der aus dem Würzburger Bündnis für Demokratie und Zivilcourage e.V. hervorgeht, unter der Kampagne „Diskriminierungsfreies Nachtleben“ Feiernde für Vorfälle von Diskriminierung in Clubs sensibilisieren.
Clubs können an der Kampagne teilnehmen
Dafür gehen die ehrenamtlichen Helfer:innen direkt in die Clubs, um Beratung und Aufklärung zu leisten. Nachtclubbetreiber können sich noch bis Dezember an den Ombudsrat wenden, um Kampagnenmaterial anzufordern und damit ihre Gäste zum Thema Diskriminierung im Nachtleben aufzuklären.
Daneben hat der Verein ein mehrsprachiges Kontaktformular entworfen. Wer von Diskriminierung beim Feiern betroffen war, oder Zeuge eines Falls von Diskriminierung war, kann dies niederschwellig und unkompliziert – bei Bedarf auch anonym – unter www.wuerzburg-schauthin.demelden. „Das Kontaktformular ersetzt jedoch nicht eine Strafanzeige“, weist der Würzburger Ombudsrat in einer Mitteilung hin. Wer selbst bei mindzone mitwirken möchte, kann sich an die Leiterin des Würzburger Projekts Arwen Jäkel wenden (0172-2384733 oder jaekel.jugendhilfe@diakonie-wuerzburg.de).
Weitere Informationen über mindzone in Würzburg findet ihr auf der Website der Initiative, auf Facebook sowie auf Instagram.
Auch der Würzburger Ombudsrat ist auf Facebook und Instagram aktiv.