Coronavirus - Abiturprüfungen in Berlin
Bei den anstehenden Abiturprüfungen in Bayern gibt es neue Vorschläge. Foto: Jonas Güttler (dpa)

Abitur in Unterfranken: Keine Klausuren mehr vor der Prüfung

Klare Ansage aus München: Die Abiturprüfungen in Bayern sollen nicht mehr verschoben werden. Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) reagierte am Wochenende auf die Kritik von vielen betroffenen Abiturienten im Freistaat.

Laut Piazolo sollen die Prüfungen an den Gymnasien wie geplant am 20. Mai, an den Fach- und Berufsoberschulen am 18. Juni starten. Neu ist: Klausuren, die im laufenden Halbjahr noch ausstehen, müssten nicht mehr geschrieben werden. Für noch fehlende Leistungsnachweise soll es faire "Günstigerregelungen" geben, damit keinem Schüler ein Nachteil entsteht.

Abiturienten kritisierten bestehende Regelungen

Noch am Freitag forderten die Bezirksschülersprecher der Gymnasien aus Unterfranken, Niederbayern, Schwaben und der Oberpfalz in einem offenen Brief an den Kultusminister, die Prüfungen auf einen Termin nach den Pfingstferien – also um etwa dreieinhalb Wochen – zu verschieben. Nur so könnten faire Bedingungen und eine Vergleichbarkeit der Abiturjahrgänge gewährleistet werden.

Die Abiturienten hatten sich über das Schreiben nicht abgestimmt

Piazolo hat direkt am Wochenende auf die Forderungen reagiert, dabei waren sich die Schüler gar nicht einig: Während die Bezirksvertreter in ihrem Brief den Zeitplan kritisierten, distanzierte sich der Landesschülerrat (LSR) kurz darauf von den Forderungen. Das Schreiben sei nicht abgestimmt gewesen, sagt Joshua Grasmüller, der als LSR-Koordinator die Gespräche mit dem Kultusministerium führt.

Es ist ein ungewöhnlicher Vorgang, dass sich die Schülervertretung auf Landesebene von der auf Bezirksebene distanziert. Der Grund dafür sind nach Informationen dieser Redaktion interne Auseinandersetzungen. Die Bezirksschülersprecher, die den Landesschülerrat einmal im Schuljahr wählen, fühlten sich nicht ausreichend in die Gespräche mit dem Ministerium eingebunden. Der LSR hätte sein eigenes Ding gemacht, ohne dass Zwischenergebnisse kommuniziert und abgestimmt worden seien, heißt es seitens der Bezirksvertreter, die sich mit dem offenen Brief Gehör verschaffen wollten. Der LSR widerspricht dem.

Prüfungsverschiebung bis nach Pfingsten könnte zu Problemen bei Bewerbungen führen

"Wenn man die Prüfungen erst nach Pfingsten beginnen lässt, dauert es bis weit in den Sommer hinein, bis die Ergebnisse vorliegen", sagt auch Dieter Brückner, Schulleiter in Veitshöchheim (Lkr. Würzburg) und Vorsitzender der Bundesdirektorenkonferenz. Für Schüler, die im August eine Ausbildung oder ein Freiwilliges Soziales Jahr beginnen wollen, wäre es dann eng geworden.

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