Achterbahn
Auf Achterbahnen in Japan soll in nächster Zeit das Kreischen unterdrückt werden. (Symbolbild) Foto: Hauke-Christian Dittrich (dpa)

Tokio

Kreischverbot? Der neueste Schrei in Japans Vergnügungsparks

Wer das Gefühl von Schwerelosigkeit in der Achterbahn kennt, kennt vielleicht auch den Drang zu schreien. Die Beschleunigung und der zeitweise schwebende Magen gehen total gegen die menschliche Natur – und sind vielleicht gerade deshalb ein so interessantes Gefühl. Deshalb gehört wildes Kreischen auch zur Soundkulisse eines jeden Freizeitparks. In Japan darf das in der kommenden Zeit nicht mehr sein. Zwar haben die Freizeitparks während der Corona-Pandemie wieder geöffnet, die Botschaft ist aber klar: „Bitte schreien Sie nur in Ihrem Herzen!“

Schreien setzt viele Aerosole frei, die ansteckende Viren beinhalten können

Diese Bitte hängt an vielen Stellen in japanischen Themen- und Freizeitparks. Denn die japanische Regierung hat die Eröffnung der Parks an eine Bitte geknüpft. Es soll nicht gekreischt werden. Denn Schreien, Jauchzen und Kreischen setzen besonders viele Aerosole aus der Kehle frei, die das Coronavirus übertragen können, berichtet das „Wall Street Journal“. Dort ist auch ein Video von zwei Männern zu sehen, die die Fahrt in einer Achterbahn mit der ruhigsten Gleichmütigkeit ertragen. Vielleicht haben die beiden Herren es ja nur mit ihrem Herzen genossen.

Zwar kein Verbot, Fehlverhalten wird in Japan gesellschaftlich aber wenig akzeptiert

Die Empfehlung ist kein Verbot, daher auch nicht an eine Strafe geknüpft. Wie in Japan so üblich, sind aber auch freundliche Bitten wie diese ziemlich strikt zu befolgen. Denn auch wenn es keine gesetzliche Nachspiele gibt, dann oft gesellschaftliche. Fehlverhalten wird mit Missachtung bestraft.

In den wiedereröffneten Vergnügungsparks in Europa läuft ebenfalls vieles nach Coronaregeln. In den Schlangen gilt der Mindestabstand, nach jeder Fahrt werden Haltegriffe desinfiziert. Schreien ist in Europa aber nach wie vor noch erlaubt.

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