Mehrwertsteuersenkung
Die Mehrwertsteuer wird ab Juli 2020 gesenkt. Was heißt das für Verbraucher? Foto: pixinoo (iStockphoto)

Würzburg

Mehrwertsteuersenkung: Wird jetzt wirklich alles günstiger?

Seit dem heutigen 01. Juli 2020 gelten in Deutschland verminderte Mehrwertsteuersätze. Diese Maßnahme soll die Verkaufszahlen wieder ankurbeln und damit die wirtschaftliche Lage in Deutschland verbessern.

Was wird geändert?

Mit dem Start in den Juli  wird der Mehrwertsteuersatz von 19 auf 16 Prozent herabgesetzt. Auch der ermäßigte Satz, der beispielsweise für Lebensmittel gilt, sinkt von sieben auf fünf Prozent. Die geminderten Steuersätze gelten vorerst für sechs Monate bis zum Jahresende.

Was heißt das für Verbraucher? Wird jetzt alles günstiger?

Für Verbraucher heißt das: Wer bis Ende des Jahres Produkte kauft oder Dienstleistungen erbringen lässt, kann bis zu drei Prozent auf den Kaufpreis sparen. Das heißt nicht unbedingt, dass Verbraucher im Gegensatz zu vorher auf alle Waren zwei oder drei Prozent weniger bezahlen. Denn Unternehmen ist die Preisgestaltung weiterhin frei gestattet.

Damit die Gewinne der Verkäufer leicht steigen, können diese ihre Preise also so anpassen oder eben belassen, dass sie von der Senkung der Mehrwertsteuer profitieren. Verbraucher sehen das nicht auf den ersten Blick. Denn: Der Händler oder Dienstleister muss Kunden den Endpreis in der Regel inklusive aller Steuern und Nebenkosten angeben. Ob also ein Unterschied in der Besteuerung besteht, ist für Kunden meistens nicht ersichtlich.

Händler und Dienstleister müssen ihren neuen Preise auch nicht direkt sichtbar auszeichnen. Viele Geschäfte gewähren Rabatte an der Kasse oder im Online-Checkout Prozess.

These: Unternehmen haben mehr von der Steuersenkung

Ob Waren und Dienstleistungen nun wirklich günstiger werden als vorher, sei damit dahingestellt. Denn die Möglichkeit der Unternehmen, ihre Preise zu erhöhen oder zu belassen, ohne die Mehrwertsteuer-Anpassung weiterzugeben, besteht weiterhin. Wirklich viel Sparen wird in den meisten Fällen weniger möglich sein. Rentieren kann sich die Steuersenkung von zwei bis drei Prozent maximal bei größeren Anschaffungen, wie beim Autokauf. Hier fallen selbst wenige Prozent Abzug ins Gewicht. Überwiegen wird in den nächsten sechs Monaten eher das Gefühl, einen guten Deal gemacht zu haben. 

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