Für seinen normalen Arbeitsalltag muss Elias Pömpel im Anzug auflaufen. Als Chef de Rang arbeitet er im Hotel Rebstock und der ansässigen Sterneküche „KUNO 1408“ im Service. Dort bedient er diejenigen, die hochklassige Gerichte und Getränke genießen wollen und sich das auch leisten können.
Fünf Monate Kurzarbeit: Weiterbildung und die Entwicklung neuer Klamotten
Derzeit sieht man Elias aber eher im Hoodie gekleidet. Seit November war er für fünf Monate komplett in Kurzarbeit. Schließlich konnten kein Hotel und kein Restaurant öffnen. So langsam geht es wieder los bei seinem regulären Arbeitgeber, doch der 20-Jährige bringt für sich eine neue Aufgabe mit. Er vertreibt mittlerweile Mode. Lockdown sei Dank. „Ich habe mich in der Kurzarbeitsphase immer beschäftigt. Beispielsweise habe ich ein Praktikum im Staatlichen Hofkeller und noch bei einem Weinbaubetrieb gemacht, um mich weiterzubilden.“ In der Zeit kam ihm die Idee, sein Lieblingsgetränk auch auf Klamotten salonfähig zu machen. Es entstand ein Logo aus einem querliegenden Bocksbeutel und dem Schriftzug „Silvanerschorle“.
„Silvanerschorle ist typisch fränkisch. Schon früher, als ich noch im Zehnthof in Nordheim gearbeitet habe, wurde immer Schorle bestellt. Und klar, nur vom Silvaner.“ Es wurde auch das Lieblingsgetränk des jungen Serviceprofis. Sein Bekenntnis zum sprudlig verdünnten Weißwein zeigt er auch auf Hoodies, Shirts und einer Tasche, die er gemeinsam mit Freund*innen entwickelte.

Für Backprint: Kooperation mit der fränkischen Künstlerin Kabaani
Im Dezember startete er mit einer ersten Kollektion, nachdem er erste gute Reaktionen auf Instagram und Facebook erhielt. „Wir sind mit den Farben Vanille und Grau gestartet, jetzt wartet die zweite Kollektion fürs Frühjahr, mit der wir auch professioneller werden möchten.“ Mit Shirts und Kapuzenpullis in den Farben Mint und Ozeanblau sowie einer Kooperation mit einer fränkischen Künstlerin geht es weiter. Die Grafik der Künstlerin „Kabaani“ ist auf der Rückseite eines der Shirts zu finden.
Seine Silvanerschorlen-Mode ist ein freundschaftliches Projekt geworden. Zwei Freunde des jungen Firmengründers lagern die Klamotten ein und kümmern sich um den Versand. Eine Freundin hilft bei der Website. Alles an dieser Geschichte klingt eher wie eine Art Zufall. „Mich verbindet erstmal nix mit Klamotten. Aber wenn man die Silvanerschorle nach außen tragen möchte, bietet sich Kleidung an. Ich wollte einfach was machen, was man mit Franken verbindet. Und es soll etwas sein, was bleibend ist und nicht einfach weggeworfen wird.“