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Würzburg

Mein Monat ohne Alkohol, Fisch und Fleisch – die härtesten Momente

Ich bin kein Fan von Geschwurbel um den heißen Brei. Daher stelle ich die Frage nach dem Warum direkt ohne große Einleitung: Wieso möchte ich überhaupt einen Monat lang mein Ess- und Trinkverhalten ändern? Wieso muss ich denn raus aus meiner Komfortzone?

Ganz einfach: Weil der Bauch fetter wird, die Laune am Tag nach einem Suff nicht unbedingt besser ist - gepaart mit dem Kater-Kopfaua - und in Sachen Fleisch- und Fischkonsum sind für mich die ethischen Gründe, also das Mitleid mit Tieren, selbsterklärend.

Ich bin…

…30 Jahre alt, habe es in den vergangenen Jahren nicht nur kulinarisch, sondern auch alkoholtechnisch gerne einmal krachen lassen und habe mich gefragt, ob es auch anders geht.

Ich wollte…

… im Januar einen Monat lang komplett vegetarisch leben und keinen Tropfen Alkohol trinken.

Der Januar war der Wunschmonat, weil…

… ich regelmäßig im Nachtleben unterwegs bin (auch manchmal verpflichtend) und im Januar war ein ruhiger Monat in Aussicht – ohne allzu große Ablenkungen.

Zuvor habe ich….

… durchschnittlich etwa einmal pro Woche Fleisch gegessen und etwa einmal bis zweimal pro Woche Fisch (das war also die geringere Hürde, da ich schon relativ vegetarisch unterwegs bin). Am Wochenende trinke ich meist mehr als nur ein Bier. Auch unter der Woche, wenn ich nach 18 Uhr nochmal aus dem Haus gehe, kommt ab und an eine Halbe um die Ecke dazu.

Letztlich war der Auslöser...

… Weihnachten - ganz klar. Ich habe sieben Tage am Stück (bis Silvester) Fleisch gegessen, habe die Feiertage zigmal im Nachtleben (trinkend) verbracht und ja, an Silvester auch einen Kleinen im Tee gehabt.

Ich war erfolgreich mit der Aktion, weil…

… ich durchgehalten habe und es einfacher war, als ich es mir vorgestellt hatte. Meine Ernährung ist bereits relativ vegetarisch, daher war das die einfachere Hürde. Ich habe kein einziges Mal gesündigt und wenige Fleisch- und Fisch-Ersatzprodukte (Sojaschnitzel, vegetarische Fleichküchle, etc.) zu mir genommen. Ich war einmal absichtlich bei einem vegetarischen asiatischen Restaurant, um eine vegane Ente und vegane Shrimps zu essen. Ansonsten habe ich mir noch ein sojabasiertes vegetarisches Cordon-bleu reingepfiffen. Alles andere blieb vegetarisch (Achtung, nicht vegan!).

Schwieriger war es mit dem kompletten Verzicht auf Alkohol. Gerade am Wochenende war ich durchaus verleitet, mal ein Bier aufzumachen, besonders in Gesellschaft.

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Meine schwierigsten Momente waren…

… ganz eindeutig ein Geburtstag, bei dem ich kaum jemanden kannte und auf alkoholfreies Weizen ausgewichen bin. Zu sehen, wie die Leute immer dichter werden, man selbst aber stocknüchtern ist, war nicht wirklich einfach. Und auch bei einem Raclette-Essen gab es echt so einen Moment, bei dem ich sehr gerne zum Wein gegriffen hätte, anstatt an meiner Spezi zu nuckeln. Hier geht es ja nicht immer darum, das leicht euphorische Gefühl nach einem Schnaps zu bekommen, sondern eher darum, dass so ein Käsepfännchen einfach perfekt mit einem Glas Weißwein geht.

Ich habe daraus gelernt, dass…

… ich es grundsätzlich kann und somit weder ein zu starkes Verlangen nach Fleisch, Fisch oder Alkohol habe. Und dass ich noch vegetarischer leben kann und will als ohnehin schon – obwohl mir ein Stück gutes Fleisch durchaus heilig ist. Und dass es auch ohne Alkohol geht, solange ich nicht unter Leute komme.

Mein Tipp für alle, die es versuchen möchten, ist…

… versucht, geil zu kochen. Da ist es nämlich am Ende wurscht, ob Fleisch oder Fisch auf dem Teller liegen, wenn das Gemüse, die Nudeln, die Kartoffeln schmecken. Und in Sachen Alkohol: Mir hat alkoholfreies Weizen geholfen, wenn ich eingeladen war. Zuhause war der Verzicht relativ easy.

Das Erste, das ich am Wochenende essen und trinken werde, sind….

…. ein Paar Wiener und ein Helles! Und zwar zum Frühstück!

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