"Wir sind auf dem richtigen Weg, aber noch nicht am Ziel." - so die Zwischenbilanz vom städtischen Verantwortlichen Wolfgang Kleiner. Foto: webflasher

Würzburg

Wie wird eine Nachtruhe für Alle in Würzburg künftig möglich sein?

Wenn die einen so lange wie möglich in Würzburg feiern wollen, sind die anderen im Bett und finden keinen Schlaf. Dieses Konfliktpotential ist seit Monaten durch eine in den Ring geworfene Verlängerung der Sperrzeit ein Thema in der Stadt. Kritiker befürchten, dass Würzburg konkret eine frühere Sperrzeit drohen könnte. Die Stadt dementierte – eine verlängerte Sperrzeit sei lediglich die allerletzte mögliche Konsequenz.

Gespräche zwischen Gastronomen, Polizei, Verbände und Ordnungsamt

Deswegen hat sich die Stadtverwaltung in den vergangenen Wochen damit beschäftigt und präsentierte am Mittwochnachmittag im Bau- und Ordnungsausschuss einen Zwischenbericht. So hätten demnach mehrere Gesprächsrunden zwischen Würzburger Gastronomen, der Polizeiinspektion Würzburg-Stadt, dem Bayerischen Hotel- und Gaststättenverband und dem Ordnungsamt der Stadt Würzburg stattgefunden. "Die Themen wurden sehr ernst genommen", meinte Wolfgang Kleiner, Umweltreferent der Stadt Würzburg dazu.

Insbesondere sollte dabei die Initiative „Safer Party“ neu belebt werden: Dabei wird künftig strafrechtlich auffälligen Besuchern in den teilnehmenden Gastronomiebetrieben ein so genanntes überörtliches Hausverbot erteilt. Laut Polizei kam es in den vergangenen Wochen noch nicht zu solch einem Vorgang. Zwar nehmen laut leitendem Polizeidirektor der Polizeiinspektion Würzburg-Stadt, Klaus Böhm, Meldungen über Ruhestörungen ab, Straftaten beschäftigten die Beamte aber weiterhin. Darunter fallen auch immer wieder Angriffe gegen Polizisten. Und diese Straftaten fänden meist zwischen ein und sechs Uhr nachts statt.

Mehr Polizei und Ordnungsdienst mittlerweile unterwegs

Neben den Streifendiensten der Polizei wurde laut Stadt auch der Kommunale Ordnungsdienst personell aufgestockt, um Ruhestörungen zu vermeiden. Zusätzlich sind die Gastronomen selbst aktiv geworden: Um für mehr Ruhe und Ordnung auf der Straße zu sorgen, werden beispielsweise in der Sanderstraße seit einigen Wochen so genannte Silencer eingesetzt. Dies seien Personen, die Passanten gezielt ansprechen und so für mehr Verständnis und Nachtruhe sorgen sollen. Joachim (Jojo) Schulz (SPD) findet dies zwar gut, äußerte im Ausschuss jedoch Skepsis, wie gut diese Silencer geschult seien. Hierbei brachte er erneut den Antrag der SPD ein, die Stelle eines Nachtbürgermeisters einzurichten.

"Wir sind auf dem richtigen Weg, aber noch nicht am Ziel." - Wolfgang Kleiner, Umweltreferent Stadt Würzburg

Stadträtin Anke Stumpf (CSU) zeigte sich erfreut über die Entwicklungen. Sie hatte damals mit ihren Parteikollegen Rainer Schott und Kurt Schubert den Antrag eingereicht. Sie bekomme Rückmeldungen, dass die Lärmbelästigungen seit den Maßnahmen zurück gegangen seien. Dem widerspricht Stadtrat Wolfgang Baumann (ZfW). Ja, es habe Erfolge gegeben, dennoch sei noch einiges zu tun. "Leider hat sich im Bereich der Verunreinigungen wenig geändert", meinte er und begründete das mit Beschwerdebriefen, die er bekam.

Trotz der Verbesserungen plädierte Stadtrat Heinz Braun (ÖDP) dafür, eine Sperrzeitverlängerung als Option nicht außer Acht zu lassen. Abschließend sagte Umweltreferent Kleiner zu der Diskussion: "Wir sind auf dem richtigen Weg, aber noch nicht am Ziel."

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